Freitag, 15. September 2023
„In zwei Jahren wird es hier komplett anders aussehen“

In nur 2 Jahren werden die Bauteams 9 Brücken, alle Stützbauwerke und Bahndämme, 6 Bahnhöfe, 8 Weichen, 16 Kilometer Gleise und 7 Bahnübergänge erneuern. Zudem wird die neue Infrastruktur in hochwasserresilienter Bauweise errichtet und elektrifiziert.
Der Wiederaufbau im Rekordtempo ist neben der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten vor allem durch gesetzliche Ausnahmeregelungen in den Flutgebieten möglich. So gelten zum Beispiel vereinfachte Bedingungen bei Planrecht und Vergabe. Bund, Land, Gemeinden und DB arbeiten dabei eng zusammen.
Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der DB: „Die Ahrtalstrecke hat seit über 110 Jahren eine große Bedeutung für die gesamte Region, den Tourismus, aber vor allem auch den Alltag der Menschen hier vor Ort. Das Ausmaß der Zerstörung ist immer noch deutlich sichtbar und das Leid bleibt unvergessen. Deshalb bin ich froh, dass es hier schon in zwei Jahren ganz anders aussehen wird: Im Rekordtempo bauen wir den Streckenabschnitt zwischen Walporzheim und Ahrbrück komplett neu und elektrifizieren ihn auch. Mein Dank gilt allen beteiligten Partnerinnen und Partnern für die von Anfang an enge und konstruktive Zusammenarbeit, vor allem auch der Bundesregierung, die mit Erleichterungen bei der Planung und dem Wiederaufbaufond den schnellen Wiederaufbau möglich macht.“
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Der Termin heute liegt mir besonders am Herzen. Was hier im Ahrtal passiert ist, war eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte unseres Landes. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Heute senden wir ein weiteres Signal der Hoffnung an all die Menschen, die noch immer unter den massiven Schäden an Gebäuden, Brücken, Straßen und Bahnstrecken leiden. Bei der Ahrtalbahn geht es voran – und das sehr schnell. Um das zu ermöglichen, hat der Bund Planungserleichterungen für den Wiederaufbau und die Elektrifizierung der Ahrtalbahn ermöglicht. Das hat dazu geführt, dass wir heute bereits mit dem Wiederaufbau des von der Flut vollständig zerstörten hinteren Streckenabschnitts beginnen können. Der Bund steht fest an der Seite der Menschen hier in der Region und wird weiter alles dafür tun, beim Wiederaufbau zu unterstützen.“
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz: „Der Beginn der Bauarbeiten für den Neubau der Ahrtalbahn ab Walporzheim ist ein guter Tag für die Menschen im Ahrtal. Die Realisierung in diesem Rekordtempo ist nur möglich durch die sehr enge Kooperation von Deutscher Bahn, Land, Kreis, Kommunen und SPNV Nord. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich. Der Wiederaufbau sorgt auch für eine hochwasserresiliente Infrastruktur, die nachhaltig und zukunftsfähig ist. So wird die Ahrtalbahn mit dem Wiederaufbau auf der gesamten Strecke elektrifiziert, wofür Bund und Land gemeinsam eine große Summe in die Hand nehmen. Von den rund 92 Millionen für die Elektrifizierung trägt das Land 20 Millionen Euro. Wir nutzen Synergien und planen und realisieren Bahnstrecke und Ahrtal-Radweg aus einer Hand. Mehrere Brückenbauwerke werden gemeinsam für den Bahn- und Radverkehr genutzt. Unter Teilen des Radwegs verläuft eine hochinnovative Versorgungsader mit Leitungen für Gas, Wasser, Strom und künftig auch klimaneutralem Biogas oder Wasserstoff. Wir werden auch weiterhin gemeinsam anpacken, damit diese wunderschöne Region eine gute Zukunft hat.“
Achim Hallerbach, Verbandsvorsteher Zweckverband SchienenPersonenNahVerkehr Rheinland-Pfalz Nord: „Der SPNV Nord ist sehr erfreut, dass diese schreckliche Katastrophe für eine klimafreundliche und mobilitätsverbessernde Zukunft genutzt werden kann. Wir danken DB, Bund und Land sehr, dass hier unser Verkehrsträger Schiene so schnell und viel besser als vorher aufgebaut werden kann. Wir haben für die Fahrgäste den 20-Minuten-Takt im Ahrtal zwischen Remagen und Ahrbrück entwickelt und beschlossen. Das geht jetzt wunderbar Hand in Hand zusammen. Auch die Umsetzung mit elektrischen Fahrzeugen ist auf einem guten Weg.“
Cornelia Weigand, Landrätin des Landkreises Ahrweiler: „Die Bahn wird als schnellstes Verkehrsmittel des ÖPNV von Berufspendelnden, Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden intensiv genutzt. Auch für gelegentlich Reisende bietet sie ein äußerst attraktives Fahrplanangebot und ist damit bedeutender Teil des ÖPNV und zugleich des Tourismus im Landkreis Ahrweiler. Die weiterführende Bahnverbindung ist deswegen ein entscheidender Faktor nach der Zerstörung durch die Flut und Dreh- und Angelpunkt einer funktionierenden Infrastruktur in der Region. Mit dem geplanten 20-Minuten-Takt und der durchgehenden Verbindung nach Bonn leistet sie auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Mobilitätswende.“
