Aktuelles von der Strecke

Freitag, 15. September 2023

„In zwei Jahren wird es hier komplett anders aussehen“

Am 13.09.23 fiel der Startschuss für die Arbeiten auf dem letzten Streckenabschnitt im Rahmen eines feierlichen Spatenstichs mit u.a. Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Ministerpräsidentin RLP Malu Dreyer. Vor eindrücklicher Kulisse in Altenahr wurde allen Gästen das bis heute sichtbare Ausmaß der Zerstörung in Erinnerung gerufen und damit auch die gebotene Dringlichkeit, für die Menschen vor Ort wieder Normalität herzustellen. Dazu gehört insbesondere auch die öffentliche Infrastruktur und die letzten 14 Km der Ahrstrecke. Die Ahrtalbahn spielt auch eine wesentliche Rolle für Wirtschaft und Tourismus in der Weinbau-Region.
© Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus

In nur 2 Jahren werden die Bauteams 9 Brücken, alle Stützbauwerke und Bahndämme, 6 Bahnhöfe, 8 Weichen, 16 Kilometer Gleise und 7 Bahnübergänge erneuern. Zudem wird die neue Infrastruktur in hochwasserresilienter Bauweise errichtet und elektrifiziert.

Der Wiederaufbau im Rekordtempo ist neben der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten vor allem durch gesetzliche Ausnahmeregelungen in den Flutgebieten möglich. So gelten zum Beispiel vereinfachte Bedingungen bei Planrecht und Vergabe. Bund, Land, Gemeinden und DB arbeiten dabei eng zusammen.

Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der DB: „Die Ahrtalstrecke hat seit über 110 Jahren eine große Bedeutung für die gesamte Region, den Tourismus, aber vor allem auch den Alltag der Menschen hier vor Ort. Das Ausmaß der Zerstörung ist immer noch deutlich sichtbar und das Leid bleibt unvergessen. Deshalb bin ich froh, dass es hier schon in zwei Jahren ganz anders aussehen wird: Im Rekordtempo bauen wir den Streckenabschnitt zwischen Walporzheim und Ahrbrück komplett neu und elektrifizieren ihn auch. Mein Dank gilt allen beteiligten Partnerinnen und Partnern für die von Anfang an enge und konstruktive Zusammenarbeit, vor allem auch der Bundesregierung, die mit Erleichterungen bei der Planung und dem Wiederaufbaufond den schnellen Wiederaufbau möglich macht.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Der Termin heute liegt mir besonders am Herzen. Was hier im Ahrtal passiert ist, war eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte unseres Landes. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Heute senden wir ein weiteres Signal der Hoffnung an all die Menschen, die noch immer unter den massiven Schäden an Gebäuden, Brücken, Straßen und Bahnstrecken leiden. Bei der Ahrtalbahn geht es voran – und das sehr schnell. Um das zu ermöglichen, hat der Bund Planungserleichterungen für den Wiederaufbau und die Elektrifizierung der Ahrtalbahn ermöglicht. Das hat dazu geführt, dass wir heute bereits mit dem Wiederaufbau des von der Flut vollständig zerstörten hinteren Streckenabschnitts beginnen können. Der Bund steht fest an der Seite der Menschen hier in der Region und wird weiter alles dafür tun, beim Wiederaufbau zu unterstützen.“

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz: „Der Beginn der Bauarbeiten für den Neubau der Ahrtalbahn ab Walporzheim ist ein guter Tag für die Menschen im Ahrtal. Die Realisierung in diesem Rekordtempo ist nur möglich durch die sehr enge Kooperation von Deutscher Bahn, Land, Kreis, Kommunen und SPNV Nord. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich. Der Wiederaufbau sorgt auch für eine hochwasserresiliente Infrastruktur, die nachhaltig und zukunftsfähig ist. So wird die Ahrtalbahn mit dem Wiederaufbau auf der gesamten Strecke elektrifiziert, wofür Bund und Land gemeinsam eine große Summe in die Hand nehmen. Von den rund 92 Millionen für die Elektrifizierung trägt das Land 20 Millionen Euro. Wir nutzen Synergien und planen und realisieren Bahnstrecke und Ahrtal-Radweg aus einer Hand. Mehrere Brückenbauwerke werden gemeinsam für den Bahn- und Radverkehr genutzt. Unter Teilen des Radwegs verläuft eine hochinnovative Versorgungsader mit Leitungen für Gas, Wasser, Strom und künftig auch klimaneutralem Biogas oder Wasserstoff. Wir werden auch weiterhin gemeinsam anpacken, damit diese wunderschöne Region eine gute Zukunft hat.“

Achim Hallerbach, Verbandsvorsteher Zweckverband SchienenPersonenNahVerkehr Rheinland-Pfalz Nord: „Der SPNV Nord ist sehr erfreut, dass diese schreckliche Katastrophe für eine klimafreundliche und mobilitätsverbessernde Zukunft genutzt werden kann. Wir danken DB, Bund und Land sehr, dass hier unser Verkehrsträger Schiene so schnell und viel besser als vorher aufgebaut werden kann. Wir haben für die Fahrgäste den 20-Minuten-Takt im Ahrtal zwischen Remagen und Ahrbrück entwickelt und beschlossen. Das geht jetzt wunderbar Hand in Hand zusammen. Auch die Umsetzung mit elektrischen Fahrzeugen ist auf einem guten Weg.“

Cornelia Weigand, Landrätin des Landkreises Ahrweiler: „Die Bahn wird als schnellstes Verkehrsmittel des ÖPNV von Berufspendelnden, Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden intensiv genutzt. Auch für gelegentlich Reisende bietet sie ein äußerst attraktives Fahrplanangebot und ist damit bedeutender Teil des ÖPNV und zugleich des Tourismus im Landkreis Ahrweiler. Die weiterführende Bahnverbindung ist deswegen ein entscheidender Faktor nach der Zerstörung durch die Flut und Dreh- und Angelpunkt einer funktionierenden Infrastruktur in der Region. Mit dem geplanten 20-Minuten-Takt und der durchgehenden Verbindung nach Bonn leistet sie auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Mobilitätswende.“

© Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus

Donnerstag, 17. August 2023

Brückenneubau: Bundesstraße zwischen Altenahr und Reimerzhoven vom 21. August bis 1. September voll gesperrt

Wiederaufbau Ahrtalbahn geht weiter • Abriss der alten Gewölbebrücke in Altenahr • Parallele Felssicherungsarbeiten des LBM zwischen Altenahr und Reimerzhoven • Kfz-Verkehr großräumig umgeleitet • Keine Sperrung an den Wochenenden

(Frankfurt, 17. August 2023) Die Deutsche Bahn (DB) arbeitet weiter am Wiederaufbau der Ahrtalbahn. In Altenahr muss sie hierfür zunächst die nach der Flut verbliebenen Fragmente der alten Gewölbebrücke an der Tunnelstraße abbrechen. Die massiven Reste des Bauwerks befinden sich unmittelbar über und neben der Bundesstraße B267. Darüber hinaus führt das Projektbüro „Wiederaufbau Ahrtal“ des Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) zeitgleich notwendige Felssicherungsarbeiten im Bereich der B267 zwischen Altenahr und Reimerzhoven durch.

Aus Sicherheitsgründen ist es notwendig, die Bundesstraße für die Zeit der jeweiligen Arbeiten im genannten Abschnitt vollständig zu sperren. Die Vollsperrung der B267 findet vom 21. August bis zum 1. September jeweils von Montag bis Freitag statt. Der Verkehr wird in diesem Zeitraum großräumig über die Kreisstraßen 35 und 34 sowie über die B257 umgeleitet. Die Umleitung ist ausgeschildert. An den Wochenenden ist die Sperrung jeweils aufgehoben.

Bis Ende 2025 plant die DB anstelle der alten Gewölbebrücke zwei neue, moderne Brücken zu errichten – eine für die Eisenbahn und eine für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Für diese Erneuerungsarbeiten ist es notwendig, die B267 in Altenahr im Anschluss an den 1. September halbseitig zu sperren. Der Verkehr wird mit einer Ampel geregelt.

Mittwoch, 1. März 2023

Streckensperrungen für Elektrifizierung

Wir machen die Ahrstrecke fit für die Zukunft! Im Zuge des Wiederaufbaus wird die gesamte Strecke etappenweise elektrifiziert. In diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten zwischen Walporzheim und Remagen. Unsere Schwerpunkte in diesem Abschnitt sind Baugrunduntersuchungen, Kampfmittelsondierungen, das Verlegen der neuen Kabeltrasse, die leit- und sicherungstechnische Neuausrüstung der Strecke sowie Gründungsarbeiten für Signale und Oberleitungsmaste.

Für diese Arbeiten muss der Streckenabschnitt jeweils in den Nächten sowie durchgehend in den Oster-, Sommer- und Herbstferien gesperrt werden. Zugausfälle und Ersatzverkehr mit Bussen auf den Linien RB30 und RB39 sind in diesen Zeiträumen leider unvermeidlich. Dies betrifft die folgenden Zeiträume: 

6. März bis 9. Dezember 2023

  • jeweils 20:00 Uhr–4:35 Uhr
  • durchgehend 1.–10. April (Osterferien)
  • durchgehend 22. Juli–3. September (Sommerferien)
  • durchgehend 14.–29. Oktober (Herbstferien)

 

Mittwoch, 1. März 2023

Darum ist Elektro an der Ahr besser als Wasserstoff

Beim Aufbau der Infrastruktur an der Ahr taucht manchmal die Frage auf, ob mit Wasserstoff angetriebene Züge nicht die bessere Alternative darstellen könnten. Schließlich würden hierfür keine Oberleitungen benötigt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Erkenntnisse der Aufgabenträger belegen starke Gründe dagegen.

Elektrotriebwagen haben energetisch die bessere Bilanz und fahren günstiger. Durch die hohe Anzahl an Fahrten mit dem geplanten 20-Minuten-Takt wirkt sich dies besonders aus. Durch den Einsatz von Elektrotriebwagen kann eine (oder auch mehrere) Linien mit anderen Linien, umsteigefrei verknüpft werden. Elektrotriebwagen sind antriebsstärker und können so besser in den Fahrplan an der linken Rheinseite integriert werden. Dadurch können z.B. Verspätungen besser ausgeglichen werden. Auch im Ahrtal wird das höhere Beschleunigungsvermögen gebraucht, um den 20-Minuten-Takt und ggf. weitere, neu zu errichtende Halte, zu realisieren. Ohne diese Eigenschaft wäre das nur mit weiterem Ausbau der Infrastruktur möglich. 

Beim Einsatz von batterieelektrischen Triebwagen müsste ein Großteil dieser Flotte mit Akku ausgestattet werden, was zu höheren Anschaffungskosten und durch das erhöhte Gewicht auch zu höheren Energiekosten und geringeren Fahrgastplätzen führen würde. Eine Traktion aus Wasserstoff-Triebwagen und Elektrotriebwagen ist aufgrund der fahrdynamischen Unterschiede nicht machbar. Angebot und technische Reife sind bei Elektrotriebwagen deutlich größer, Wasserstoff-Triebwagen und batterieelektrischen Triebwagen stecken noch in Kinderschuhen, Langzeiterfahrungen fehlen bei diesen beiden Antriebsarten.

Mittwoch, 1. Februar 2023

Aktuelles "Die Deutsche Bahn hält Wort"

Die Vorarbeiten für den bereits bis Ende 2025 angekündigten Wiederaufbau der Ahrtalbahn laufen auf Hochtouren. Vorausgegangen war ein schwieriges Ausschreibungspaket, besonders die möglichst hochwassersicheren neuen Brückenbauwerke ohne Mittelpfeiler stellen Planer und Baufirmen vor besondere Herausforderungen. Da aufgrund der Gesetzeslage für den Bereich der zerstörten Bahntrasse kein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist, kann jetzt zügig gebaut werden.

Bereits vor einigen Monaten wurde der Trassenverlauf zwischen Walporzheim und Ahrbrück für das neue Schotterbett sowie die neuen Gleise freigeräumt. Derzeit laufen im gesamten Streckenbereich Bodengrund-Untersuchungen zur Feststellung von Stabilität und Tragfähigkeit, insbesondere im Bereich der künftigen neuen Brückenbauwerke. Hiermit sind in den einzelnen Abschnitten mehrere Fachfirmen beauftragt. Wo diese Stabilität nicht gegeben ist, wird das Einbringen von Betonfüllungen erforderlich. „Der Wiederaufbau der Strecken ist sowohl für die Berufspendlerinnen und Pendler für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für den Tourismus von großer Bedeutung. Deshalb wurde der technisch anspruchsvolle Neubau der Eisenbahninfrastruktur im Ahrtal von Anfang an mit Hochdruck vorangetrieben.

Das Land arbeitet mit der Deutschen Bahn, dem Zweckverband Schienenpersonen Nahverkehr Nord und dem Landkreis Ahrweiler eng zusammen, damit es bei der Wiederherstellung der Ahrtalstrecke vorangeht.“ Das teilte die zuständige Staatsministerin mit. Quelle: Blick aktuell 04/23 / Willi Tempel

 

Mittwoch, 1. Februar 2023

Das ist grün: Mobile Recyclinganlage für Gleisschotter

Die Deutsche Bahn versteht Ökologie als Teil der eigenen DNA. Im Ahrtal wird dieses Grundprinzip auch bei der Schonung von Transportressourcen gelebt. Das schont die Umwelt und die Ruhe von Anliegern gleichermaßen. Um die für den Wiederaufbau der Gleisanlagen notwendigen Logistik-Transporte zu minimieren, entschied sich die DB AG für die Planung einer mobilen Recyclinganlage für Gleisschotter.

Im September 2022 wurde die mobile Anlage im Bahnhof Kreuzberg aufgebaut. Neben den zur Aufbereitung erforderlichen Standardkomponenten wurde eine Lärmschutzwand installiert, um die Lärmbelastung für Anwohnende zu minimieren. Als „Futter“ für die Anlage dienten ca. 16.000 Tonnen Altschotter aus insgesamt ca. 8.000 Meter Strecke, verteilt auf 12 einzelne Gleisabschnitte. Diese Abschnitte befanden sich im Radius von 14 Kilometern um den Anlagenstandort. Dabei war die Maßgabe, so viel Schotter wie möglich aus den zum Teil überschütteten und bereits zugewachsenen ehemaligen Trassenabschnitten zu gewinnen. Das Material wurde ausgebaut und mittels Vierachser-Lkw zu dem zentralen Lagerplatz im Bahnhof Kreuzberg gefahren. Hier war es dem Geschick und der Erfahrung des Anlagenführers zu verdanken, dass aus dem Aufgabematerial mit zum Teil sehr schlechter Qualität am Ende ca. 12.000 Tonnen für den Wiederaufbau des Gleisquerschnitts gewonnen werden konnten. Das Material hat seine Eignung mit der Güte für geprüfte Recyclingbaustoffe erhalten und wurden sortenrein gelagert. In späteren Bauphasen wird es dann wiederverwendet.